Ich bin sehr froh, dass es mir seit gestern gesundheitlich etwas besser geht. Vor allem, weil wir heute draussen im Hof arbeiten wollen und auch zwei Hofführungen vor uns liegen. Hört sich geschwollen an, oder? Ruinenführungen, Hausbesichtigungen… egal, kommt auf das Gleiche raus. Freunde kommen gucken und bringen Kuchen mit. Immer gut – Futter auf den Bau bringen. Nur so, als kleiner Tipp.
Der Anhänger im Hof füllt sich bereits wieder. Diesmal mit Schrott. Metallregale, ein Fahrrad, diverse Aluteile, Rohre, Kleinkram, Wasserhähne und so weiter. Das meiste Zeug war im Stall und vieles gar nicht mehr zuzuordnen, wofür es mal war. Nicht schlimm, der Schrotthändler freut sich.
Rechts neben dem Haupthaus befindet sich ein Anbau, der früher mal ein Stall oder sowas in der Art war. Heute dient er zum Teil als Vorratsraum, zu dem man vom Wohnhaus her einen Zugang hat und im anderen Teil ist ein selbstgezimmerter „Backes“ untergebracht. In diesen Backraum kommt man aber nur von aussen. Die ehemalige Eigentümerin hat sich vor diesen Anbau eine Sommerküche mit Überdachung eingerichtet. Heißt für mich: den Schrank und die Anrichte komplett räumen. Hier finde ich alte Teller, Tassen, Besteck, Töpfe, Messer, Schneidebretter und allerhand sonstigen Küchenplunder. Obwohl… auf dem Schrank steht ein kupfernes Rechaud oder Stövchen. Alt und mit viel Dreck bedeckt, trotzdem schön. Kommt auf den Behalten-Wir-Stapel in die Braucht-Frau-als-Deko-Ecke. Zwischen all dem alten Kram finde ich doch auch das eine oder andere Teil, was ich noch gebrauchen kann. Viel nicht, aber einiges. „Zu viel!“, findet die tiefe Stimme hinter mir.

Im Raum neben der Scheune kommt an diesem Tag auch noch ein Karton zu Tage, dem wir noch gar keine Beachtung geschenkt haben. Darin finde ich zwei originalverpackte Plastikfotoapparate, in die man sogar noch Filme einlegen kann, Taschenrechner, altes Porzellan und darunter drei Sammeltassen. „Nicht schlecht“, denke ich, als ich mal wieder die tiefe Stimme höre, „Was für einen Mist hast du denn da wieder gefunden?“
Männer verstehen halt nix von Deko!

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