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Monat: Mai 2020 (Seite 1 von 2)

Auf der Stelle treten

So langsam würden wir gerne die wirklich großen Arbeiten angehen, doch Corona hat die Handbremse angezogen. Jedenfalls in dem Punkt, was die behördlichen Angelegenheiten betrifft. Die Bauvoranfrage ist zwar bewilligt, doch fehlt uns noch eine Unterschrift, die wir brauchen, um den Bauantrag einzureichen. Na ja… die Zeiten sind halt etwas seltsam und gut Ding will Weile haben. Seit dem 26. März stehen wir als Eigentümer im Grundbuch und das ist auch ein kleiner Meilenstein.

Liegt uns die Baugenehmigung vor, können die Fördermittel beantragt und Angebote für die Dacherneuerung, den Anbau oder die Heizung eingeholt werden. Danach gehts hoffentlich in größeren Schritten voran, denn das was bereits ohne die Genehmigung erledigt werden konnte, haben wir größtenteils geschafft. Der Keller steht als nächstes auf unserer To-Do Liste, denn dort wird voraussichtlich die Technik untergebracht, das heißt ein Teil der Heizung, Strom- und Wasserversorgung in einem unserer drei Gewölbekeller. Die beiden anderen möchten wir als Weinkeller herrichten. Mir graut es zwar ein wenig davon, denn der Boden muss abgetragen und begradigt werden, aber meine Eimer freuen sich.

Ausgebremst!

Meisterwerk

Die alte Holztreppe wird das Schmuckstück in dem Haus des Hofes und ein sehr zeitfressendes Projekt. Ich habe mich dafür freiwillig gemeldet, diese Arbeit zu übernehmen, denn sobald der Herr an etwas arbeitet, bei dem ich eher im Weg stehe, gebe ich mich an die Treppe. Mühselig habe ich die ersten Farbschichten runtergekratzt und nun schleife ich das Holz frei. Der erste kleine Erfolg wird sichtbar und ich kann mir mein Meisterwerk schon fertig vorstellen. Doch bis dahin ist es noch ein sehr weiter Weg.

Probeschleifen
Sieht schon gut aus

Die Wangen, das Geländer und die Stufen sind aus Eichenholz. Es ist sehr hart und lässt sich nur mühevoll bearbeiten. Die darunter angebrachten Bretter bestehen aus weichem Nadelholz und dort hat der Holzwurm schon vieles aufgefressen. Die werden wir durch neue ersetzen.

Meine Traumtreppe!

Platz schaffen

Der nächste Raum ist leer. Männe hat in der Garage den großen, schweren Schrank abgebaut und in den Anhänger geladen. Die letzten zwei Tage lang war er damit beschäftigt, denn die Einzelteile waren erstens echt schwer und zweitens haben wir zwischendurch ein paar Kleinigkeiten erledigt. Die Scheune platzt schon vor Baumaterial auseinander und dort musste etwas aufgeräumt werden. Rechts oben über unserem „Pflanzraum“ lagen diverse Bretter, Autoschrott, Styroporplatten und viel, viel Stroh. Gut, Stroh liegt immer noch da, Bretter sind in der Scheunen-Bauabteilung-Holz verräumt und der Rest ist sortiert auf unserem Müllhaufen im Hof gelandet.

Dort oben brauchen wir Platz, um Dinge, die wir uns nach und nach anschaffen, unterzustellen. Was wir uns in der letzten Zeit gegönnt haben, sind zwei alte Weinfässer und drei sehr schöne antike Nähmaschinen, die immer noch voll funktionsfähig sind. Die Fässer kommen in den Weinkeller als Stehtische und die Maschinen werde ich in meinem Näh- und Kreativatelier stellen. Vielleicht findet die eine oder andere aber auch ein schönes Plätzchen irgendwo im Haus. Ein Chaiselongue, das wir geschenkt bekamen, würde ich gerne in den Wohnflur stellen.

Eine alte Pfaff, die noch näht
Chaiselongue, alt aber bequem

Ich freue mich so sehr darauf alles einzurichten und würde am liebsten sofort in unser Traumhaus einziehen, aber ich muss mich gedulden… mehr als mir lieb ist. Der Einzugstermin, den wir im Moment ins Auge gefasst haben, liegt noch mehr als zwei Jahre in der Zukunft. In fünf Jahren wären wir gerne mit allem fertig.

Schöne Dinge fürs Haus sammeln!

Dream Team

Unser Hof wird leerer und wir kommen mit der Entsorgung von Schutt und Sperrmüll weiter, denn der Wertstoffhof hat endlich wieder normale Öffnungszeiten. Die erste Ladung Sperrmüll ist schon weg und nun kommt der Rest aus dem Backes dran. Meine Kumpels werden entleert und dürfen auch wieder ran.

Meiner einer bei der Arbeit

Mein Herzallerliebster meint, er müsse mich auch mal bei der Arbeit verewigen, sonst würde ja der Eindruck entstehen, er mache die ganze Plackerei alleine. Nicht so ganz… ich helfe und schleppe, wo ich nur kann. Er hat zwar das „Sagen“ auf unserer Baustelle, aber irgendwie brauchen wir beide nicht viel zu reden und arbeiten richtig gut zusammen. Ruckzuck ist der Anhänger voll beladen und ich spüre mal wieder meine Grenzen. Trotzdem bin ich Stolz auf meine Taten und mein Mann ist es auch.

Anhänger beladen mit Pflastersteinen….
…und Bauschutt!
Feierabend!

Zum Abschluss des Tages und Start ins Wochenendes gönnen wir uns ein leckeres Feierabendbierchen im Feuerschein. Eingemummelt in ein paar Decken freuen wir uns über das, was wir bereits haben und das, was wir bald haben werden. So ganz fühlen wir uns natürlich noch nicht zu Hause, aber ich habe so langsam verinnerlicht, dass es unser Hof ist. Es ist ein schönes Gefühl, darüber zu plaudern, wie wir hier alt werden und uns unsere Zukunft auszumalen.

Ich liebe unser Haus!

Fenster zum Hof

In den letzten Tagen haben wir ja unsere Schaltzentrale umgelegt. Heute fangen wir damit an, dort die Decke zu entfernen. Schatz steigt auf die Leiter setzt sein Hebelwerkzeug an und mit einem Krach sausen einige Paneele nach unten. Eines nimmt den Weg über den Kopf und die Schulter von meinem Handwerker. Mich verfehlen die Bretter knapp. Wow! Ich bin heilfroh, dass ihm nichts passiert ist und stelle fest, wir leben gefährlich. Das hätte auch anders ausgehen können, denn die Decke war nicht richtig befestigt. Einen Vorteil hat es, denn schnell ist sie Geschichte und ich räume die Bretter erleichtert nach draussen.

Paneeledecke im Kaminzimmer
Nachher ohne Verkleidung

Weiter gehts mit den schönen Klinkern am Durchgang und hinter dem Kamin. Auch sie lassen sich mit dem reparierten Abbruchhammer wunderbar schnell entfernen. Nicht nur die Klinker fallen, sondern auch der Putz darunter. Wir wollen sehen, wie die Balken verlaufen und ob es sich lohnt diese zu erhalten oder auch teilweise stehen zu lassen. Ich stelle mir das schon toll vor, wenn im zukünftigen großen Flur noch etwas von dem ursprünglichen Flair erhalten bleibt.

Vorher…
…und nachher

Na, fällt es euch auf?? Da hinter dem Kamin? Richtig! Da war wohl mal ein Fenster zum Hof. Sollten wir es wieder öffnen, dann kann man dort in unser Esszimmer schauen. Wieder eine Überlegung, die wir auf unsere ToDo Liste setzen. Unter den Verblendern kommt auch die alte Wandbemalung zum Vorschein. Die ist, wie so ziemlich im ganzen Haus, in blau gehalten. Ich würde mein Haus so gerne im Originalzustand sehen, doch Zeitreisen kann man leider nicht buchen.

Überraschung hinterm Kamin

Ich trage den Schutt zusammen und fege ihn in eine Ecke, denn meine Kumpels liegen voll und faul in der Ecke am Backes und der Container ist ja bereits weg. Mist! Wieder kommt ein Haufen des Grauens zustande. Na ja… mein Fitnesslevel steigt damit ein wenig.

Volle Eimer und kein Ende!

Nach zwei Stunden stellen wir fest, dass es wir keinen Lärm mehr machen sollten und bequatschen die weiteren Arbeitsschritte.

Leben am Limit!

Chillig

Die Sonne lacht und wir freuen uns auf ein schönes Wochenende, das wir mit unser Familie verbringen. Auf dem Hof passiert heute nicht viel. Mann will den Rasen mähen und wir werden einen unserer schönen Reifen los. Habe ich schon gesagt, dass wir viele zu verschenken haben? Also nicht so schüchtern… wir sind da sehr großzügig.

Gestern haben wir den Anhänger mit Sachen aus dem Gartenhaus unseres alten Hauses beladen und sie in der Scheune untergestellt. Nun hole ich die Gartenstühle mit Auflagen heraus und zünde den Feuerkorb an. Wir geniessen den Wochenabschluss mit einem leckeren Bierchen und bequatschen die weitere Vorgehensweise.

Baustellenmenü zum Feierabend

Die Wand im Backes zu versetzen ist gestorben, da sie leider notwendig ist. Dort wurde, wie wir aber angenommen hatten, kein Eisenträger verbaut. Shit! Ich möchte dort eine Türe mit einer zweiten Wand einziehen, damit ich einen Vorratsraum bekomme. Der Herr überlegt, ob wir die Waschmaschine in den Keller verfrachten. Mein Kopf qualmt… Waschmaschine wieder im Keller! Och nööööö….

Vollmond auf dem Gutshof

Wir beschliessen das Thema zu vertagen und einfach den schönen Abend zu geniessen. Manche Sachen sollte man auf sich zukommen lassen, die ergeben sich bestimmt und wenn nicht, haben wir noch genug Zeit darüber nachzudenken.

Es ist herrlich Gutshofbesitzer zu sein!

Blaue Flecken

Heute müssen wir die Fliesen im Backes mit dem reparierten Bohrhammer abkloppen. Eher er als ich. Nun ja… meine Eimer schauen mich schon erwartungsvoll an. Geht gleich los, Kumpels. Gestern ist der Rest des Ofens gefallen und den schleppe ich nach draussen. Da unser Container bereits abgeholt wurde, schütten wir einen Haufen im Hof auf. Geht halt nicht anders.

Abriss des restlichen „Ofens“

Männe bekommt die Fliesen superleicht runter, da sie eher schlecht als recht verklebt wurden und fast schon von alleine die Wand verlassen. Eine saust mir, wie kann es anders sein, beim Festhalten in die Armbeuge. Toll… ne andere Stelle wäre mir lieber gewesen, da hatte ich schon Blessuren. Mein Mann bekommt den größeren Schreck. „Nein! Armer Schatz! Alles gut?“ Ich bin hart im Nehmen, so schlimm war es nicht. Leicht vermackt bin ich eh überall. Trotzdem erinnert es mich daran, mich darauf zu konzentrieren, was ich mache.

Immer schön aufpassen!

Mädchenwerkzeug

Der Rest im Backes wird nun abgerissen und Schatz repariert dafür zwei seiner Bohrhämmer. Den Ersten hat er ratzfatz auseinander gebaut, die Kohlebürsten ersetzt und wieder zusammen geschraubt. Funktioniert, wie erwartet, tadellos.

Ich sortiere derweil etwas Abfall und mache Fotos, als ich jemanden fluchen höre. Zwar leise, aber ich hab es gehört. „Warum können die die Maschinen nicht gleich bauen. Die eine ging so auf und ich kam dran und hier die geht wieder anders auf. Gleicher Hersteller, da sollte doch sowas möglich sein.“ Ich zucke mit den Achseln und setze mich zu dem etwas genervten Ehemann. „Die Schraube ist wohl durchgedreht und ich bekomme sie nicht raus. Mein gutes Werkzeug ist auf der anderen Baustelle.“ Grinsend hole ich meine schöne rosa Tasche und reiche ihm stolz meinen Schrauber. Etwas skeptisch probiert er es mit dem tollen, pinken Schraubenzieher und voila – Schraube ist draussen. „Tja… da hat mir wohl jemand ganz hochwertiges Werkzeug geschenkt.“ Er grinst. “ Wird ein guter Handwerker gewesenen sein.“

Der Beste, mein Schatz!

Ausgebacken

Der nächste Raum ist dran, sich zu verändern. Dort, wo vor einigen Jahren ein „Backes“ gebaut wurde, haben wir unser Gäste-WC geplant. Das heißt, alten Kram abreißen und leer räumen. Im Container ist noch ein wenig Platz, also Ärmel hoch krempeln und los geht’s. Nach anderthalb Stunden ist fast alles weg und der Container voll.

Fast leerer Backes
und ziemlich voller Container

Die Zwischenwand, die den Backes bzw. das neue Gäste-WC und den Wasch- und Trockenraum trennt, werden wir noch versetzen. So entsteht ein kleineres Klo und ein größerer Raum für Waschmaschine und Vorräte. Ich freue mich sehr darauf, denn wie jetzt, im Keller zu waschen finde ich doof.

Vorfreude auf Neues!

Eimer…

…sind momentan meine Standardausrüstung. Ich weiß gar nicht, wieviele ich bereits in die Container gekippt habe.

Meine Baustellenkumpels

Sie sind nicht voll? Stimmt! Wer das denkt, weiss auch nicht, was Lehm oder Schutt für ein Gewicht hat. Am Anfang waren die randvoll und ich hab meine Kräfte überschätzt. Ende vom Lied, vier mal gelaufen und ich war fertig geschafft. Mädels… glaubt mir, ich frage mich immer öfter, warum wir von Natur aus nicht mit mehr Muckies gesegnet sind.

Jedesmal jammere ich Männe vor, nicht genug helfen zu können. Wisst ihr, was er dazu sagt? „Schätzelein! Ich weiß, was du dir zumuten kannst und was nicht. Du hilfst mir so viel. Ohne dich ginge es hier halb so schnell und alles, was du mir aus dem Weg räumst, muss ich nicht mehr anfassen. Außerdem macht es riesigen Spaß mit dir im Team zu arbeiten und unser neues Nest zu bauen.“ Ich schmelze dahin und meine Selbstzweifel sind wie weggeblasen.

Danke Schatz!

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„Wenn Du Dinge haben willst, die andere nie haben werden, musst Du bereit sein, Dinge zu tun, die andere nie tun würden.“ Wir wissen, was in den nächsten Jahren an Arbeit, Schweiss und Zweifeln auf uns zu kommt. Manches Mal werden wir auch auch verzweifeln, wenn wir vor Dreck, Schutt und einem Berg voller kleiner und großer Aufgaben und Herausforderungen stehen. Natürlich freuen wir uns auch auf schöne Augenblicke, die uns Stolz machen, auf das, was wir leisten und irgendwann blicken wir zurück und sagen uns, das war es Wert!
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