Seit ein paar Tagen ist es schweinekalt und damit meine ich auch wirklich schweinekalt. Bis minus 17 Grad wurden es heute Nacht. An Fenstereinbau ist seit zwei Wochen nicht zu denken, denn der benötigte Glattstrich an den Laibungen würde kaputtfrieren und dadurch seine Funktion nicht zu 100% erfüllen können.

Wir nutzen die Zeit, um drei Tage auszuspannen. Auf unserer Heimreise fahren wir in Kaan vorbei und möchten nach dem Rechten in unserem Hof sehen. Gute Idee! Sehr gute Idee, denn als ich aussteige, um das Tor aufzuschließen, höre ich ein lautes Rauschen. Im Bruchteil einer Sekunde kommt mir der Gedanke an einen Bach und schnell wird mir klar, dass der Bach in unserem Keller rauscht. Verdammt!

Aufgeregt rufe ich meinen Mann und er meint trocken, „Die Wasseruhr ist wohl geplatzt.“ – „Und nun?“, frage ich. „Feuerwehr! Der Baustromkasten steht da unten und da gehe ich auf keinen Fall dran.“ Gesagt getan! Die netten Jungs von der Feuerwehr sind schnell da und stellen das Wasser ab, das mittlerweile durch den Stromzähler etwas erwärmt wird und es dampft aus den Kellerfenstern. Einen beheizten Pool hatte ich mir anders vorgestellt.

Also muss der Strom abgestellt werden und das geht nicht einfach im Haus selbst, da der Baustrom direkt am Netz hängt. Der Notdienst vom Stromversorger ist schnell vor Ort, stellt der gesamten Straße den Strom und in ganz Kaan das Internet ab. Sorry!

„Wir sind’s!“ ruft Männe, den Leuten zu, die auf die Straße kommen und sich wundern. „Oh, was ist passiert?“ – „Kann man helfen?“ sind die Fragen, die kommen und keiner meckert oder stänkert rum. Ich habe das gute Gefühl, in den richtigen Ort zu ziehen. Hier hilft man sich gegenseitig und Gemeinschaft wird großgeschrieben. Ein herzliches Danke!!

Nachdem der Strom aus ist, kann das Wasser abgepumpt werden und der Stromkasten vom Netz, danach Strom in Kaan wieder an. Knietief stand das Wasser im Keller und wir sind froh, dass der Rest im Lehmboden versickern kann.

Glück im Unglück!