von ALT zu NEU

Monat: März 2020

…und weiter gehts!

Endlich wieder in meinem Traumhaus. Nun wollen wir den Fliesen in der Küche an den Kragen. Das wird laut, sehr laut, denn Schatz kann die Fliesen nur mit seiner Höllenmaschine von der Wand hämmern. Das Haus vibriert und ich habe das Gefühl, die halbe Wand kommt mit herunter. Alles, was von der Wand fällt, lade ich in zwei Eimer und schütte sie auf den Anhänger. Nach und nach werden meine Arme länger und der Schutthaufen im Hänger größer. Was für eine Plackerei. Ich bin nass geschwitzt und jeder Eimer wird zur Qual. Ich bin aber auch so gar nix gewöhnt… Muckies wo bleibt ihr?

Ein Blick auf meinen Schwerarbeiter und ich fühle mich ganz klein. Er muss den Abbruchhammer auf Höhe seines Kopfes heben und dann die Fliesen, samt Kleber abstemmen. Das Ding alleine wiegt seine 18 kg. Ich bin echt ne Memme und bewundere meinen Mann.

Nachdem der Anhänger mit Schutt ziemlich voll beladen ist, fällt uns auf, dass der Wertstoffhof wegen Corona bis auf weiteres geschlossen ist. Ganz toll… ich kann es nicht glauben. Der ganze Schutt muss wieder mühselig vom Hänger geschaufelt werden. Wir beschliessen, uns nach Ostern einen Container für Bauschutt zu bestellen.

Doppelt geschaufelt.

Virus

Ja, auch uns hat es erwischt… Pause! Ich liege mit Fieber und Husten im Bett. Ob es dieses Virus ist, was momentan die Welt lahmlegt, kann ich nur ahnen. Meinen Geburtstag verbringe ich im Bett und auf der Baustelle passiert auch nichts. Zu allem Elend sind auch unsere beiden Urlaube storniert worden. Na ja, alles jammern hilft nichts – Augen zu und durch.

Aufgeschoben ist nicht aufgehoben!

Treppe

Das Treppengeländer ist mit Dreck verkrustet, der sich bestimmt schon 100 Jahre dort angesammelt hat. Ja, ekelig. Ich kratze das ganze Geländer von unten mit einem Spachtel ab und möchte nicht darüber nachdenken, was daran klebt. Nach einer Stunde ist alles ab und ich schmirgele noch kurz drüber. Sauber!

Verklebtes Geländer

Ich weiss jetzt schon, dass mich die Treppe viel Zeit und Nerven kosten wird. Einfach mal drüber schleifen und neu ölen, ist nicht. Schleifen, schleifen, schleifen und noch mal schleifen. Unter dem Geländerstab, den wir abgeschliffen haben, kommt das schöne helle Holz zum Vorschein.

Treppe mit offenem Flur

Ich kann mir sehr gut vorstellen, wie schön die ganze Treppe mal aussehen wird und dadurch wird mir die Arbeit viel leichter von der Hand gehen. Sie wird ein Blickfang im Flur und der Mittelpunkt unseres neuen alten Hauses.

Gut Ding will Weile haben!

Befreit

Nachdem gestern die Treppe von alten Brettern befreit wurde, ist es heute an der Zeit, den alten Anstrich zu beseitigen. Die Bedingungen dafür stimmen. Die Fenster kann ich weit öffnen und die beim Erhitzen der Farbe entstehenden Dämpfe, können sofort aus dem Haus. Draussen ist es sonnig und warm. In der Garage werkelt und räumt mein Mann. Ich wäre ihm keine Hilfe, denn was da an Werkzeug aussortiert werden muss, entscheidet er.

Atemmaske anziehen! Ja, ich habe noch eine bekommen… vor der Panikmache mit diesem Virus. Kurz überlege ich, ob ich sie das nächste Mal zum einkaufen anziehe. Einfach, um die Gesichter der anderen zu sehen. Ach ne… so gut steht sie mir dann doch nicht.

Bewaffnet mit dem Heizluftfön und einem Spachtel, mache ich mich an die Arbeit. Die Farbe lässt sich ziemlich gut abkratzen, wenn sie leicht erwärmt ist. Stück für Stück arbeite ich mich voran und die Zeit vergeht schnell.

Farbe abkratzen
Nach der Behandlung mit Fön und Spachtel

Trotzdem ist es mühselig. Ich bin froh, fertig zu sein und die Maske abzunehmen. Erst jetzt nehme ich den ekeligen Geruch wahr, der aus der Farbe kommt. Ein paar Mal muss ich das noch ertragen. Die Treppe ist auch von unten angestrichen worden und die Türe zum Dachgeschoss auch.

Die Farbe muss runter.

Frühlingsgefühle

Seht ihr das????? Unser Hof im Sonnenlicht, blauer Himmel inklusive. So, wie ich es vor ein paar Tagen bestellt habe. Endlich! Im Garten blühen drei Osterglocken, unsere ersten Blümchen.

Sonnenhof
Blumengruß

Ich gehe durchs Haus und reiße jedes Fenster auf. Hier ist es kälter als vor der Türe und die warme, frische Luft weht den Muff raus. Die offene Haustüre gibt den Blick auf die alte Treppe frei. Uns stören die Bretter, die in der ehemaligen Küche an die Wangen genagelt wurden. Wir wollen einen großzügigen Eingangsbereich, in dem die historisch und ausgetretene Holzkonstruktion ein Blickfang wird. Männe setzt sein Lieblingswerkzeug an und das erste Brett gibt den Blick auf das darunter liegende Geländer frei.

Treppe mit Verkleidung
Nach der Befreiung

Erinnert ihr euch daran, wie ich die Schrankrückwand von den nun entfernten Bretter mühselig abgepopelt habe? Ja? Ich auch!! Völlig umsonst, wie ich nun feststelle. Das sind halt die kleinen Dinge, die sich hier im Haus ändern. Damals waren wir nicht sicher, ob die Bretter fallen. Jetzt schon und es ist viel schöner. Wir sind sehr zufrieden mit unserer Entscheidung, da wir momentan eine winzige Diele haben, können wir uns auch hier einen kleinen Traum von viel Raum erfüllen.

Kleine Schritte zum Glück!

Aufgeweicht

So ziemlich ist alles leer und entsorgt. Für den Bauschutt werden wir uns einen Container kommen lassen. Die anfallende Tonnage ist zu groß, um alles mit dem kleinen Anhänger auf den Wertstoffhof zu fahren. Sicher wäre es kostenlos, doch viel zu viele Fahrten bis wir alles los sind und außerdem zu zeitintensiv.

Im Moment warten wir gespannt auf die Antwort der Kreisverwaltung zu unserer Bauvoranfrage. Dank Karneval und nun dem Coronavirus dürfen wir uns da noch etwas in Geduld üben. Mist! Das Warten nervt mich, vor allem, wenn ich diesen gefühlt unendlichen Regen sehe, der auf unser armes Dach prasselt. Bis das gemacht wird, vergehen locker noch ein paar Monate und mein Herz blutet.

Mittlerweile regnet es in die Garage. Die Bimsdecke ist an mancher Stelle tropfnass und macht mir wirklich Sorgen. In der zukünftigen Werkstatt sieht es nicht anders aus. Der Rasen im Hof ist völlig durchweicht und wenn einer von uns etwas in die Scheune räumen will, haben wir soviel Matsch an den Füssen, dass wir locker ein paar Zentimeter größer sind.

Räumen kann man bei dem Wetter auch nicht gescheit. Der letzte Raum, die Garage, ist mit diversen Kleinteilen, wie Schrauben, Nägeln, Unterlegscheiben, Muttern, Gartensachen sowie Kleinwerkzeugen voll gestopft. Wie schon erwähnt, tropft es dort durch die Decke. Wir haben zwar angefangen, aber Spass ist was ganz anderes.

Die Sonne könnte sich mal sehen lassen.

Foto vergessen

Wir machen in der sogenannten „alten“ Bar weiter. Hier darf sich mein Göttergatte mit einem Irish Pub einen Traum erfüllen. Mal kurz überlegen… Werkstatt, Weihnachtsbaum, Pub… er hat ganz schön viele Flausen äh Träume im Kopp. Sei ihm gegönnt. Er ackert ja auch wie ein Tier dafür.

Bei allem Arbeitseifer haben wir komplett die Vorher-Fotos vergessen. Da die meisten von euch ja sowieso in dem muffigen Raum gewesen sind, wisst ihr, wie es vorher ausgesehen hat. Ein Holztresen, eine alte Eckbank mit Tisch, Fotos und allerhand Plunder und viele Gläser.

Raum vor der Bar
Hier steht noch die Theke…
…und nu ist sie weg.

In dem kleinen Raum, in den man zuerst kommt, soll einmal ein Gäste WC rein. Finde ich sehr praktisch, wenn man sich mit mehreren Leuten im Hof oder im Pub aufhält, muss keiner ins Haus, um die Toilette zu benutzen. Wir überlegen bei einem alkoholfreiem Radler (das erste Bier im Pub!), wie die Einrichtung passen könnte, die alte Haustüre soll hier auch einen würdigen Platz finden. Eine ganz grobe Richtung kristallisiert sich heraus, aber nichts, was wir in Stein meißeln würden. Das gilt übrigens für das ganze Haus. Wir wissen, was wir wollen, aber die Fein- und Einzelheiten stehen noch nicht alle komplett fest. Hier und da wird es mit Sicherheit noch Änderungen ergeben.

Endlich ist auch der letzte Plörres weg.

Wohnzimmer mit Ausblick

In den letzten Tagen haben wir alles abgerissen und weggefahren, langsam, aber sicher leert sich ein Raum nach dem anderen. Eine Trockenbauwand ist entfernt und jetzt bekommt man einen wagen Eindruck, wie groß der neue Raum wird. Ich bin wirklich gespannt und kann kaum erwarten, wie es aussieht, wenn die Zwischendecke weg ist.

Ansicht auf die Aussenmauer innen.
Sicht auf die Aussenmauer zur Straßenseite innen.

Männe freut sich auf den riesigen Weihnachtsbaum, den er ins Esszimmer stellen will. Für ihn wird damit ein langersehnter Wunsch war. Bis zum ersten Weihnachtsfest im Haus müssen wir noch ganz viele Hürden überwinden… trotzdem darf man träumen und sich freuen.

Alles wird leerer!

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„Wenn Du Dinge haben willst, die andere nie haben werden, musst Du bereit sein, Dinge zu tun, die andere nie tun würden.“ Wir wissen, was in den nächsten Jahren an Arbeit, Schweiss und Zweifeln auf uns zu kommt. Manches Mal werden wir auch auch verzweifeln, wenn wir vor Dreck, Schutt und einem Berg voller kleiner und großer Aufgaben und Herausforderungen stehen. Natürlich freuen wir uns auch auf schöne Augenblicke, die uns Stolz machen, auf das, was wir leisten und irgendwann blicken wir zurück und sagen uns, das war es Wert!
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