von ALT zu NEU

Monat: Februar 2021

Entdeckungen

Wir klopfen schon die ganze Woche den alten Rauputz von der Wand, beziehungsweise meine Männer. Brüderchen im Flur und der Bauherr in der neuen Küche. Danach schleife ich die Ölfarbe ab. Eine staubige Angelegenheit, obwohl die Schleifmaschine an einen Staubsauger angeschlossen ist. Wenn wir die Fenster öffnen, um den Staub loszuwerden, sieht man eine dicke Wolke im Hof. Hat was von „The Fog – Nebel des Grauens“. Der Staub zieht in jede kleine Ritze. Ohne vernünftigen Atemschutz biste hier verloren. Selbst wenn ich die Maske draussen absetze, hab ich in Null Komma nix den Mund voll. Ekelig… Wir machen daher öfter eine Pause, gehen raus, lüften bis man wieder was sieht und dann gehts weiter.

Unter dem Putz kommen doch tatsächlich einige Überraschungen zum Vorschein und wir stehen mal wieder vor Rätseln. Wir finden zwei Balken an einer Fensterlaibung. Wohl gemerkt an einem Fenster… im ganzen Haus. Seltsam… würde man die nicht überall dran machen? Oder zumindest in einem Raum? Beim näheren Betrachten fällt auf, dass es keine Balken, sondern nur jeweils zwei Bretter, die an die Wand genagelt wurden.

Holzverzierung am Fenster
Oben schön ausgebildet, aber dann einfach nen krummen Nagel reingehauen?

Sachen gibts… nun gut, für uns stellt sich die Frage, kann das weg oder arbeiten wir das heraus? Das wird sich zeigen, wir wissen es noch nicht.

Rechts von dem Fenster kommt noch etwas zum Vorschein. Drei Anschlüsse zum Kamin und jeder auf eine andere Art und Weise verschlossen. In der Mitte Bimsmauerwerk, dass sich sehr hohl anhört. Schatz nimmt den Bohrhammer und reißt die alten Steine raus.

Mauer mit Hohlraum
Eine alte Nische

Als der alte Kram weg ist, fällt meinem Mann sofort auf, dass das, was wir als zugemauertes Fenster im Raum nebenan vermuteten, exakt die gleiche Größe hat, wie diese Nische hier. Wir denken nun, es waren Wandschränkchen. Ob die Vermutung stimmt, kann uns bestimmt niemand mehr sagen.

Wenn Mauern sprechen könnten!

Spass muss sein

Rosenmontag! Ja… so ist es, aber man merkt nix. Doofe Zeit! Ich wäre sowas von gerne mal wieder abzappeln gegangen, aber man darf ja nicht. Was macht man, wenn man auf der Baustelle ist? Klar! Karnevalsmusik in voller Lautstärke und ein gepflegtes Bierchen… das hilft bei der Arbeit! Wie mein Bruder, der hilft uns auch seit einigen Wochen und wir haben zusammen wirklich viel Spass und kommen schneller voran, als zu Zweit.

Wir sind stolz auf unseren Helfer!
Der haut den Putz weg!

Manches Mal tanze ich im Keller oder Männe singt uns auf der Treppe etwas vor. Ich glaube, das Haus wird noch ganz viel Musik und Freude mit uns erfahren. So viele schöne Stunden liegen vor uns. Geburtstage, Weihnachten, Karneval und und und… man findet immer eine Gelegenheit, Freunde einzuladen und seine Freude am Leben zu teilen.

Vorfreude auf das was kommt!

Nostalgische Fundstücke

Was man so alles findet, wenn man ein Haus entkernt. Alte Sachen, die man sofort in den Müll schmeisst, waren genug da. Einige kleine Schätzchen, wie eine Petroleumlampe, altes Besteck oder eine Nähmaschine haben wir in der Scheune untergestellt. Auf dem Dachboden kam beim Entfernen des Betons eine alte Zeitung zum Vorschein. Ich bin immer ganz beeindruckt, wenn ich sowas in den Händen halte. Wer mag die dahinein gedrückt haben und wie sah es zu dem Zeitpunkt hier im Haus aus? So gerne würde ich mein Haus kurz nach der Fertigstellung sehen und durch die Räume gehen. Leider existieren keine Baupläne mehr, da alles im Koblenzer Archiv durch den Krieg zerstört wurde.

„Die Fackel“ – 01.01.1954
Handgeschmiedete Nägel
Mehrere Schichten bunte Ölfarbe

Die Menschen, die die Nägel in mühseliger Kleinarbeit geschmiedet haben, leben lange schon nicht mehr, genau wie die Künstler, die die Farbe an die Wände gebracht haben. Wie mag ihr Leben ausgesehen haben? Wie entbehrungsreich und hart im Gegensatz zu unserem? Davor habe ich echt Ehrfurcht und bewundere die Erbauer unseres Hofes ebenso, wie die Menschen, die hier tagein und tagaus ihren Lebensunterhalt verdient haben.

Denkt man mal darüber nach, ist die Plackerei, die wir hier machen, wirklich nicht schlimm. Wir haben die modere Technik, die uns vieles erleichtert und darüber bin ich sehr, sehr dankbar!

Altes Haus – neue Zeit!

Fledermäuse

Männe reisst den letzten Styroporfitzel von der Kellerdecke und zwar da, wo ich Zwerg nicht drangekommen bin. Ich räume etwas auf und plötzlich ruft einer ganz aufgeregt nach mir. Was er mir unter der Decke zeigt, ist zu süss. Da hockt eine kleine Fledermaus auf dem Styropor und hat sichtlich Angst. Armes Ding. Sie hat sich einen ziemlich doofen Platz für ein Schläfchen ausgesucht. Auf dem Boden finden wir noch eine, die wohl beim abreissen der Platte runtergefallen ist.

Ein Mäuschen an der Decke.
Wir betten dich um.

Die Beiden werden von ihrem Retter vorsichtig in ein Nebengebäude gebracht, wo sie wieder weiterschlafen können und hoffentlich ihre Ruhe haben.

Kleine Überraschungen!

Eisblumen

Brrrrrrrrrr… unser Haus friert. Endlich ist das dicke Rohr da und wir können einen Probelauf mit der niegelnagelneuen Heizkanone starten. Diesel in den Tank und anschalten… mhhh warm? Nö! Och ne… das darf nicht sein! Bruder wackelt am Kabel und zack, das Ding zündet. Puhhh für einen Moment hab ich geschwitzt, ganz ohne Wärme.

Kanone in Action!
Blumen am Fenster

Oben ist es richtig kalt und die Fensterscheibe in unserem neuen Büro ist eingefroren. Kein Wunder… eine Glasscheibe und Nordseite. Nix isoliert und draussen minus zehn Grad. Ich will jetzt sofort warm und am besten noch Sommer. Ganz langsam macht sich auch hier die Wärme von unten im Keller bemerkbar und nach ein paar Stunden ist die Scheibe wieder frei. Das Haus ist zwar nicht kuschelig warm, aber bei Temperaturen um zehn Grad plus ist es deutlich angenehmer zu arbeiten.

Langsam kriecht die Wärme nach oben!

Strip(p)tease

Ich melde: alle Kabel erfolgreich entfernt. Jedenfalls innen. Für das Wirrwarr, das an der Fassade hängt, brauchen wir ein Gerüst. Die alten Leitungen und der Kasten waren an einem Tag Geschichte. Dicke Kabel und kein Ende. Vor allem, ist es sehr interessant, wo die ganzen Leitungen herlaufen. Manche mussten wir echt suchen gehen. Von innen nach aussen, damit man keine Schlitze kloppen muss. Einfach vom Dach ins Erdgeschoss. Die Kabelnagelschellen am Dachstuhl haben meinem Mann echt Zeit gekostet. Da hat es mal einer sehr gut gemeint und alle 25 cm eine versenkt.

Doofe Arbeit!
Da hat jemand ordentlich genagelt!
Lampe ab!
Das muss auch weg.

Die alte Elektrik war schon sehr abenteuerlich und nicht richtig abgesichert. Wir sind froh, dass alles weg ist. Nicht auszudenken, was hätte passieren können, wenn… neee ich denke gar nicht darüber nach. Wieder ein Schrittchen vorwärts und Altes ist Geschichte.

Kabellos aus der Wand!

Kabelsalat

Damit wir die Wand weiter abschleifen können, reißen wir die alten Kabel und Wasserrohre raus. Der meiste Dreck kommt aus dem Kamin, in dem ein Teil der Kabel verlegt wurde. Als wir die rausziehen, staubt es ganz schön und wir verziehen uns nach oben. Da ist es auch wärmer.

Der Wetterbericht hat für die kommende Woche Eiseskälte angekündigt und das Abgasrohr für die Heizkanone wird heiß ersehnt. Wir machen weiter und reißen die Kabel im Erdgeschoss raus, da steht wenigstens ein Ofen, den wir ständig mit Briketts füttern, damit es einigermaßen erträglich ist.

Die alte Elektrik fliegt raus.

Nach und nach kommen die Strippen von den Wänden und der Stromkasten wird abmontiert. Die nächsten Monate müssen wir mit unserem Baustromkasten leben und bestimmt viele Verlängerungskabel und Kabeltrommeln im Haus verteilen. Ich kann es kaum erwarten, dass es wieder länger hell ist und der Sommer kommt. Das wird vieles leichter machen.

Textilkabel ade!

Einheizen

Im Keller ist es kalt… kalt und nass! Sehr nass, denn es hat in den letzten Tagen ununterbrochen geregnet und es rächt sich, dass an der Aussenwand weder eine Drainage noch eine Regenrinne ist. Es „tratscht“ also vom Dach direkt in den Boden an der Wand entlang. Das wird auf jeden Fall ein Ende haben, sobald das neue Dach drauf, die Wand von aussen aufgebaggert und vernünftig isoliert wurde. Die Nässe kommt eindeutig von oben und vom Erdreich, das gegen das Mauerwerk drückt und nicht von unten.

Gegen die Kälte bekommt das Haus jetzt eine Heizkanone, sonst friert uns der Wasserhahn ein und arbeiten macht so absolut keinen Spass. Diesen und den nächsten Winter werden wir uns so behelfen.

Unsere neue Heizung… bis die richtige kommt!

Was fehlt ist noch der Abgasschlauch, denn das tolle Teil wird mit Heizöl gefüllt und macht so richtig warm. Die Abgase müssen natürlich raus und das am besten durch den Kamin. Dank Corona kannste ja nicht einfach mal in einen Baumarkt gehen und sowas kaufen… neee… bestellen und dann hat das Teil 10 Tage Lieferzeit. Toll… bis dahin muss der alten Ofen halt reichen.

Hoffentlich hat das Bibbern bald ein Ende!

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