Ich bin erkältet und mein Hals kratzt. Trotzdem heißt es heute wieder ‚ab uff de Bau‘. Dicke Wäsche unter meiner Latzhose ist eh ein ‚must have‘ und so bitterkalt ist es nicht mehr. Also, Pillen rein, Augen zu und durch.
Mir wird bewusst, dass wir die nächsten Monate immer den gleichen Tagesablauf haben werden. Mann kommt heim, wir essen zusammen und dann auf zum Hof. Komisch, aber genau das habe ich mir in den letzten Wochen gewünscht, dass es endlich losgeht. Das süße Nichtstun am Abend ist passé. Mal sehen, wie lange ich daran Spaß habe. Aber auch hier gilt, Augen zu und durch.
Im Haus nehmen wir uns heute das Obergeschoß vor und befreien die Wände von Tapete der vergangenen Jahre. In unserem zukünftigen Schlafzimmer entdeckt der Bauherr eine Spanplatte, die auch auf der anderen Seite unter dem Wandbelag zum Vorschein kommt. „Schatz? Ich glaube, hier war mal ne Tür.“ Zwei Minuten später kommt das Brecheisen zum Einsatz und kurz danach schreite ich als erster Mensch nach bestimmt 50 Jahren wieder über diese Schwelle. So! Und nu? Brauchen wir diesen Durchgang? Kann sein, kann aber auch nicht sein. Soweit sind wir noch nicht.


Die endgültige Entscheidung werden wir erst nach dem Aufmass der Bestandspläne treffen. Im Moment geht es erst einmal darum, alle Tapeten und Bodenbeläge aus dem Haus zu entfernen, um zu sehen, wie die Substanz darunter ist. Die einstigen Dielenböden sind leider durch Spanplatten ersetzt worden und dort, wo er noch vorhanden ist, ist er in einem jämmerlichen und nicht erhaltenswerten Zustand. Na ja… wir werden schon das Beste daraus machen.
Eine Idee haben wir schon!

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