Staub und Dreck der vergangenen Jahrzehnte verbirgt sich hinter allem, was wir aufdecken. Egal, ob es die Decken oder Wände sind. Manches stinkt einfach ekelig. Damit meine ich alt und muffig, aber so richtig muffig nach altem Rauch, Küchendunst und Schweiss… okay, ich höre ja schon auf. Ohne Atemmaske nicht zu ertragen. Der Geruch kommt in der Küche aus den Paneelen, die zur Verkleidung der Treppe genutzt wurden und die müssen raus. Erstens, weil ich wissen will, wie es darunter aussieht und ob es erhaltenswert ist und zweitens, damit der Mief im Haus weniger wird.
Zuerst reissen wir die abgehängte Decke im Badezimmer raus und mein Mann stellt fest, dass diese sehr fachmännisch und korrekt eingebaut wurde. Die Unterkonstruktion hält bombenfest, was meinen neuen Akkuschrauber schnaufen lässt, als ich die Schrauben rausdrehen will. „Feste drücken und langsam rausschrauben…“, höre ich die Anweisungen. „Ich hab noch keine Muckis, die kommen erst noch.“ Dafür hab ich morgen bestimmt Muskelkater, aber der geht ja auch wieder weg. Nach dem Abriss stellen wir freudig fest, dass wir in der zukünftigen Küche (jetziges Bad) auf eine Raumhöhe von 2,70 m kommen.

Jetzt gehts an die Verkleidung in der jetzigen Küche. Die Paneele unter der Treppe lassen sich im Gegensatz zu den verschraubten Kanthölzer im Bad einfacher lösen. Brecheisen ansetzen und ab ist das Ding. Sieht wohl einfacher aus, als es ist. Männe kommt richtig ins Schwitzen und ich steh doof daneben. Na ja… ich nehme ein paar Bretter an, aber eine richtige Hilfe ist das in meinen Augen nicht.
Unter dem Kram kommt die Unterseite der Holztreppe zum Vorschein. Sehr zu meinem erstaunen, ist sie in einem recht ordentlichen Zustand. Zwar mit einer Art Ölfarbe zu gepinselt, aber die bekomme ich schon weg. Dann abgeschliffen, frisch geölt und wir haben eine tolle alte Holztreppe, über die schon sehr viele Menschen gelaufen sind. Sieht man ihr zwar an, aber ich mag das und mein Herzallerliebster auch. Alleine das Knarren unter meinen Füssen, wenn ich die Treppe rauf und runter laufe, weckt Kindheitserinnerungen in mir.
Altes kann auch Charme haben.

Schreibe einen Kommentar