Gestern kam unsere Enkelin zur Welt. Für die stolzen Großeltern ging es natürlich erst einmal zum Willkommensbesuch ins Krankenhaus statt auf die Baustelle.
Heute geht es weiter! Endlich! Gegen 10 Uhr wird eine der Garagen geräumt, in der ein Bekannter der Vorbesitzerin einige Sachen untergestellt hatte. Wieder etwas leer und erledigt. Ich bin um jeden Raum dankbar, der von Altlasten befreit ist. Mein Göttergatte verschwindet und ich höre Lärm. „War ja klar“, denke ich mir schmunzelnd und sehe ihn den ersten Stein aus seiner zukünftigen Werkstatt schleppen. Der Abbruchhammer kommt zum Einsatz und mein Mann strahlt von einer Backe zur anderen. „Schatz, der macht alles platt. Guck mal…“ Ohrenbetäubenden Lärm macht die Höllenmaschine ausserdem und ich setze mir meine neuen Gehörschützer auf. Die Mauer im ehemaligen Stall ist wirklich super schnell abgerissen und Männe schleppt einen Abbruchstein nach dem anderen raus. Ich trage die kleineren Stücke der Mauer nach draussen und kehre den restlichen Schutt zusammen.

An einem Stück der Mauer entdecken wir eine Eisenstange, an der offensichtlich ein großes Tier festgemacht wurde. Wir rätseln, was es gewesen sein könnte. Ein Bulle? Mhhh dafür wäre die Einbuchtung zu klein. Bei einer Kuh käme man nicht mehr zum melken an die Seite. Oder die Stange ist schon vor der Abteilung da gewesen und älter. Wir werden es wohl nie erfahren, obwohl es für uns immer interessant ist, die Geschichte unseres Hofes nachzuvollziehen. Wie und wer hier gelebt und gearbeitet hat. Da geht uns beiden schnell die Fantasie durch.

Nach dem Mittagessen räume ich das, was wir aus der Sommerküche noch behalten wollen in den Raum neben der Scheune. Dabei bemerke ich, wie groß der Innenhof ist. Das sind schon ein paar Meter, die ich ständig hin und her laufen muss. War mir gar nicht so bewusst, aber ich freue mich über die Größe. In der Mitte des Hofes möchten wir wieder einen Baum pflanzen. Kurz setze ich mich auf die alte Bank neben dem Scheunentor und träume vor mich hin, wie alles fertig aussehen könnte. Ein Auto fährt an der Einfahrt vorbei und ich erkenne unsere Freunde, die sich heute zum Hof gucken angemeldet haben. Natürlich haben sie Kaffee und Kuchen mitgebracht. Vorbildlich und Lecker!
Die Anteilnahme an dem Projekt ist in unserem Familien- und Freundeskreis wirklich groß und wir zeigen jedem gerne und stolz die gesamten Gebäude. So zwei Stunden dauert es schon, bis wir in alle Löcher geguckt und erklärt haben, wie dieses oder jenes fertig aussehen soll. Immer unter dem Vorbehalt, dass sich unsere Pläne ändern können. Sei es, durch bauliche Gegebenheiten oder dem finanzellen Rahmen.
Es bleibt spannend!

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