Was man so alles findet, wenn man ein Haus entkernt. Alte Sachen, die man sofort in den Müll schmeisst, waren genug da. Einige kleine Schätzchen, wie eine Petroleumlampe, altes Besteck oder eine Nähmaschine haben wir in der Scheune untergestellt. Auf dem Dachboden kam beim Entfernen des Betons eine alte Zeitung zum Vorschein. Ich bin immer ganz beeindruckt, wenn ich sowas in den Händen halte. Wer mag die dahinein gedrückt haben und wie sah es zu dem Zeitpunkt hier im Haus aus? So gerne würde ich mein Haus kurz nach der Fertigstellung sehen und durch die Räume gehen. Leider existieren keine Baupläne mehr, da alles im Koblenzer Archiv durch den Krieg zerstört wurde.

„Die Fackel“ – 01.01.1954
Handgeschmiedete Nägel
Mehrere Schichten bunte Ölfarbe

Die Menschen, die die Nägel in mühseliger Kleinarbeit geschmiedet haben, leben lange schon nicht mehr, genau wie die Künstler, die die Farbe an die Wände gebracht haben. Wie mag ihr Leben ausgesehen haben? Wie entbehrungsreich und hart im Gegensatz zu unserem? Davor habe ich echt Ehrfurcht und bewundere die Erbauer unseres Hofes ebenso, wie die Menschen, die hier tagein und tagaus ihren Lebensunterhalt verdient haben.

Denkt man mal darüber nach, ist die Plackerei, die wir hier machen, wirklich nicht schlimm. Wir haben die modere Technik, die uns vieles erleichtert und darüber bin ich sehr, sehr dankbar!

Altes Haus – neue Zeit!