Bei einer Entrümpelungsfahrt zur Deponie entdeckt mein Mann im Nachbarort einen frisch sanierten Hof. „Guck mal! Die haben die Fenster, die in unserem Haus waren.“ Auf der Rückfahrt wird ein Stop eingelegt und ich im Wagen zurückgelassen. Ich kann mir denken, dass er klingelt und fragt, wo die Fenster her sind. Nach 10 Minuten taucht der Herr wieder auf und erklärt mir begeistert, wie toll er sich mit dem Eigentümer des Hofes unterhalten hat und erzählt, dass die Fenster einflügelig sind und die Teilung dort nur aufgeklebt. Ich bin erstaunt, denn von aussen sieht man das überhaupt nicht.
Bei uns im Haus geht es weiter mit dem Entrümpeln der alten Bar. Alles mufft ekelig und was wir finden gehört auf den Müll. Stop… stimmt nicht! Eine alte Nähmaschine, die behalte ich natürlich. Ich freue mich sehr darüber, ob sie aber jemals wieder nähen wird, bezweifele ich stark. Dafür ist das alte Schätzchen zu sehr verwahrlost.
Ein „Hallo?“ lässt mich in den Hof schauen und zwei Männer kommen. Den Einen kenne ich, unser Allround Handwerker und er hat jemanden im Schlepptau, den mein Mann offensichtlich auch kennt. Langsam dämmert es mir. Es ist der Hausbesitzer von heute Mittag aus dem Nachbarort. Er war neugierig und wollte unser Schätzchen besichtigen. Wir führen ihn gerne herum. Zwei Jahre hat er sein Haus saniert und wie wir, jeden Abend und jedes Wochenende auf der Baustelle verbracht. Schon sehr spannend sich auszutauschen und auf eine Art auch verbindend. Unsere Räume sind höher, der Keller trockener, aber er konnte die alten Dielen aufarbeiten und die Türen erhalten.
Jedes Haus hat seine Geschichte.

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